0269 Y100+:
Zusammen unter einem Dach
Hostelturm Young City / Low Budget


Ort
Salzburg
Planung / Realisierung
2019
Leistungsphasen
Wettbewerb/ 1. Platz
Bauherr
--
Größe
--
Bausumme
--
Architekt
Brandlhuber+ Muck Petzet Architekten
Team
Arno Brandlhuber, Muck Petzet
Team B+:David Djuric, Jakob Eden, Olaf Grawert, Roberta Jurčić
Team MPA:
Gabor Kocsis, Maximilian Kimmel
Julian Bustamante, Adrian Fernandez Mulet, Jolene Lee, Irene Tassinari, Gesine Zeller
Baudouin Jeangille, Sophie Kalwa, Ferdinand Knecht, Matthias Letzner, Justus Schweer
Renderings
© PONNIE Images


Salzburg ist eine Weltstadt, bekannt für ihre Musik, ihre Kulinarik, ihre Landschaft und ihre Architektur. Täglich kommen tausende Besucher*innen in die Stadt: 2018 zählte Salzburg über 1.8 Millionen Ankünfte, mehr als das nahe München Einwohner*innen zählt und rund die Größe der Bundeshauptstadt Wien. Der Tourismus ist ein wichtiger Faktor, auf den die Wirtschaft baut, der jedoch auch die Frage mit sich bringt: wie viele Touristen verträgt die Stadt? Und wie können Orte entstehen die nicht nur die Besucher*innen sondern auch die Bürger*innen Salzburgs ansprechen und mit einbeziehen?

Y100+ nimmt diese Fragen und Themen zum Anlass einen Raum aus der Geschichte des Ortes, für die Zukunft der Stadt zu entwickeln:

Formal orientiert sich das Projekt stark am Kontext: das Dach der angrenzenden denkmalgeschützten Brotfabrik wird über das Baufeld verlängert und zum zentralen Element des Entwurfs. Es entsteht ein Versatz, eine Auskragung im Gebäude, wie man sie bereits beim angrenzenden Kino und Pavillon findet. Dieser Versprung wird zum Vordach für die außenliegende öffentliche (Flucht)Treppe. Die Treppe verbindet den Gehsteig mit dem bestehenden Durchgang der als erhöhter Straßen- und Außenraum zum Verweilen einlädt.

Neben der Dachlinie werden auch die Rundbögen der alten Brotfabrik weitergeführt und verweisen auf die historische Bebauung die heute nur mir in Teilen vorhanden ist. In Anlehnung an die Gebäude der Nachbarschaft entsteht ein überhoher Sockelbereich, der den Straßen- und Fußgängerraum fasst und einen Massstab gibt. Auf diesem Sockelbereich ruht der Turm, der durch seine Form charakterisiert wird. Der Entwurf stellt dabei nicht das maximale Bau-bare Volumen, sondern die städtebauliche Qualität in den Vordergrund.

Folglich wird das Baufenster auf den Längsseiten nicht voll ausgenutzt. Konstruktion und Bauweise sind bildgebend und prägen die Materialität. Im Dicht der angrenzenden Gebäude —aus Hotel, Verwaltung und Wohnbauten— ordnet sich der Turm in die Umgebung ein und entwickelt aus dem Kontext eine eigenständige Ästhetik.

Auch programmtisch ist der Kontext für den Entwurf prägend: die Nutzer*innen des Quartiers —Besucher*innen und Bürger*innen der Stadt— kommen aus den unterschiedlichsten Ländern, Alters- und Nutzergruppen. Verbringt man hier längere Zeit spürt man schnell, dass es im Nebeneinander von Durchzugs-, Reise- und Berufsverkehr an qualitativ hochwertigen und einladenden Räumen fehlt. Dem gegenüber steht ein sehr dichtes und nach innen gerichtetes Programm seitens des Auslobers.

Eine Antwort darauf gibt die öffentlich gestaltete Erdgeschosszone, die mit ihrer großen Außentreppe die verschiedenen Niveaus und Nutzer*innen des Viertels verbindet. Die bestehenden Ab-, Auf- und Durchgänge werden umgelegt und zusammengeführt. Dabei ermöglicht die Architektur den getrennten Unterhalt der unterschiedlichen Funktionen: im Pavillon findet sich eine Gastronomie, die räumlich getrennt vom Hostel funktioneren kann. Der Fluchtweg des City Centers wird aufgewertet und durch die transparente Erdgeschosszone geführt. Es entstehen vielfältige räumliche Situationen zwischen Nebeinander und Miteinander der Nutzer*innen.

Der Entwurf gibt eine Antwort auf die unterschiedlichen Anforderungen: seitens der Auslober, der Stadt und der Bewohner*innen Salzburgs. Diese lautet nicht entweder ökonomisch oder gestalterisch wertvoll, sondern sowohl-als-auch.



Impressum:

Muck Petzet Architekten

Architekt BDA Dipl.-Ing. Muck Petzet
Landwehrstrasse 37
D - 80336 München
E-Mail: sekretariat(at)muck-petzet.com

Der Architekt Muck Petzet ist Mitglied
der Bayerischen Architektenkammer,
Waisenhausstraße 4, 80637 München
Mitgliedsnummern: 172838. Hinweise
zum bayerischen Architektengesetz und
der Berufsordnung sind einsehbar unter
www.byak.de

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