0149 Tagklinik für Psychiatrie

Ort
München
Planung / Realisierung
WBW 2009
Leistungsphasen
WBW 1. Platz / LPH 1-8
Bauherr
Max Planck Gesellschaft
Größe
--
Bausumme
--
Architekt
Muck Petzet und Partner Architekten
Team
Andreas Ferstl, Muck Petzet,
Sarina Arnold, Pieter Graaff


Besuchererlebnis: der Weg in das Gebäude

Der sich weit zu den Besuchern öffnende Eingang liegt direkt am Hauptzugang in das Gelände. Das ganze Gebäude scheint sich hier dem Ankommenden zuzuwenden. Die Tagklinik liegt direkt an der Zufahrtsstraße, folgt aber in Ihrer strengen Grundgeometrie der Ausrichtung der anderen Gebäude des Instituts. Über einen ‚räumlichen Filter’ aus Hängestützen erreicht man den schräg zum Eingang hin ansteigenden Eingangshof und blickt bereits durch das Foyer hindurch in den dahinterliegenden Garten.
Das Foyer weitet sich zum Garten hin wieder auf, dadurch entsteht ein Gefühl des ‚Angekommenseins’. Das Foyer ist als großzügiger Warte- und Aufenthaltsbereich geplant. Die Cafeteria und die ‚Gartenhalle’ sind direkt zugänglich. Mit dem Weg über den geneigten Eingangshof überwindet der Besucher auch die Höhe des zur Straße hin wirksamen Sockelgeschosses. Dort bildet es ‚Distanz’ zum Schutz der Räume, während es auf der Gartenseite vor der Cafeteria angeschüttet wird um einen barrierefreien Ausgang in den Garten zu ermöglichen.

spürbare Zugehörigkeit

Auf einer unbewußten Ebene schafft die Übernahme der Grundgeometrie und Ausrichtung der anderen Gebäude des Instituts ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit mit dem Neubau. Das klare Rechteck der Außenkontur und die seriellen Fassaden ,spiegeln’ die der Bestandsbauten. Die Tagesklinik ist nicht als Solitär sondern als Mittelpunkt und selbstverständlicher Teil der Gesamtanlage konzipiert. Die eingesetzten architektonischen Mittel nehmen Bezüge sowohl von den Klinikbauten der Nachkriegsmoderne (horizontale Decken- und Fensterbänder) als auch vom historischen Kraepelin-Bau (haptische Qualität der Bauteile, Tiefenschichtung der Fassade, Rahmungen) auf.

Baukörper / Position der Funktionsbereiche

Aus dem zugrunde liegende Rechteck werden zwei Höfe ausgeschnitten: der sich nach N öffnende Eingangshof mit den Zugängen, Foyer und Cafeteria sowie der sich zum Garten hin öffnende ruhige Innenhof der Tagesklinik. Dieser Hof liegt auf dem niedrigeren Gehwegniveau. Dadurch entsteht zusammen mit dem leichten Dach der zusätzlich angebotenen ‚Gartenhalle’ der Eindruck eines ‚inneren’ – ruhigen und eher privaten Bereichs. Das Obergeschoß folgt wieder der äußeren Rechteckform. Auch hier ist die Tagesklinik zum Gartenhof orientiert. Das zum Garten hin aufragenden Dachgeschoß nimmt repräsentative Sonderfunktionen auf. Baukörperlich wird durch diesen zum Garten hin versetzten Hochpunkt das Gefühl verstärkt, daß die Tagesklinik die Mitte der Anlage bildet.

pragmatische Konstruktion / besondere Wirkung

Das Gebäude ist in einfacher Massivbauweise konzipiert (Stahlbeton / teilweise mit Mauerwerksausfachungen). Es baut auf einem rationellen Raster auf, daß auch an den vertikalen Fassaden - / Lamellen ablesbar ist. Diese Lamellen sorgen nicht nur für eine Tiefenschichtung der Fassaden. Sie binden die großen Verglasungen in Fluren und Sonderbereichen ebenso in das einheitlich ruhige Fassadenbild ein, wie die schmalen Fenster der Behandlungszimmer und Wohnungen. Dazwischen bieten Fensterflügel freien Ausblick. Die Fassade changiert aus unterschiedlichen Blickwinkeln zwischen Offenheit und Geschlossenheit.

natürliche Klimatisierung / energetische Optimierung

Die hochgedämmte Hülle gewährleistet einen geringen Energieverbrauch. Der Öffnungsanteil kann je nach Himmelsrichtung variiert und in Hinblick auf solare Gewinne / sommerlichen Wärmeschutz optimiert werden. Durch die hinter den Lamellen sitzenden und damit gesicherten Fenster in Verbindung mit der Speichermasse der Rohbauteile können im Sommer auch einfache Prinzipien wie Nachtauskühlung zur Temperierung genutzt werden. Die Lamellen könnten auf der Südseite teilweise drehbar ausgeführt werden und so direkt die Sonnenschutzfunktion übernehmen.
Durch die geringen Gebäudetiefen der einbündigen Anlage ist eine natürliche Belichtung ebenso gewährleistet wie eine natürliche Belüftung.


(Auszug aus dem Erläuterungsbericht zum Wettbewerb)





Impressum:

Muck Petzet Architekten

Architekt BDA Dipl.-Ing. Muck Petzet
Landwehrstrasse 37
D - 80336 München
E-Mail: sekretariat(at)muck-petzet.com

Der Architekt Muck Petzet ist Mitglied
der Bayerischen Architektenkammer,
Waisenhausstraße 4, 80637 München
Mitgliedsnummern: 172838. Hinweise
zum bayerischen Architektengesetz und
der Berufsordnung sind einsehbar unter
www.byak.de

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Gartenfassade
Blick vom Foyer in den Patientengarten
Konzept
Lageplan
OG 1
OG 2
Schnitt
Schnitt
Fassade
Detail Fassade
Modell
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